Webinar III - Wepsy-PAD: Manual zur Behandlung einer Hochrisikogruppe
05.12.2024; 18:00 - 19:30 Uhr
Referentin:
Frau Dr. phil.
Hanna Kampling; Leitung
der Forschungsgruppen Traumafolgestörungen und Psychosomatische
Versorgungsforschung; Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie, Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH
Patient*innen
mit Diabetes, problematischer Stoffwechseleinstellung sowie psychischen und
diabetesbezogenen Belastungen stellen eine Hochrisikogruppe dar, für die sich
unter psychosozialen Aspekten ein besonderer Versorgungsbedarf ergibt, der
sowohl somatische Parameter als auch die Bewältigung bestehender Belastungen
und damit verbundener Beeinträchtigungen des Selbstbehandlungsverhaltens
umfasst. Die auf diese Zielgruppe zugschnitte psy-PAD-Intervention beinhaltet
ein sektorenübergreifendes und integriertes psychosomatisches
Versorgungsangebot in Form einer psychodynamisch-orientierten
Kurzzeitbehandlung. Die Manual-Inhalte der psy-PAD-Intervention und
zugrundeliegende Konstrukte (einschließlich des neuen Konzeptes des
epistemischen Vertrauens) sollen vorgestellt und anhand von Fallbeispielen
vertieft
werden.
Die Teilnahme ist kostenfrei.
Das Webinar wird voraussichtlich mit 2 Fortbildungspunkten der Psychotherapeutenkammer bewertet. Für
den Erhalt eines Zertifikates bitte im Chatverlauf den Vor- und Zunamen
eintragen, zusätzlich nach dem Webinar eine E-Mail an kalwach@fidam.de
und Name/Straße/PLZ/Ort mitteilen.
Zoom-Link:
Therapie der Adipositas, Essstörungen bei Diabetes: Neue Perspektiven
Jahrestagung der AG Diabetes und Psychologie, DDG
"Diabetes und Psychologie e.V."
27.09.2024 - 29.09.2024 online per Zoom
Eine vorherige Anmeldung ist nicht nötig. Am Veranstaltungstag können Sie einfach über den jeweiligen Zoom-Link teilnehmen. Jeder Tag hat einen eigenen Zugangslink für Zoom.
Freitag, 27.09.2024
15:30 – 17:30 Uhr Mitgliederversammlung (nur für
Mitglieder)
Zoom-Link: Per mail an alle Mitglieder
Vorsitz: Prof.
Dr. Bernd Kulzer, Bad Mergentheim
18:00 – 19:30 Uhr Soziokulturelle
Aspekte von Essstörungen, Adipositas
Workshops
Vorsitz: Dr.
Berthold Maier, Bad Mergentheim
09:00 –
10:00 Uhr Adipositas im Fokus der Psychotherapie
Dr. Marion
Hagemann-Goebel, Hamburg; Dr. Ulrike Löw, Frankfurt
10:00 –
11:00 Uhr Screening, Diagnostik und
Therapie von Binge Eating Disorders
Laura Klinker,
Bad Mergentheim
11:00 – 12:00 Uhr Digitale Anwendungen bei Essstörungen
Dr. Jenny Grammes, Mainz
Die Tagung
erfolgt über die Plattform Zoom und ist kostenfrei. Der Link für die
Mitgliederversammlung wird den Mitgliedern mit der Einladung zugesandt.
Fortbildungspunkte:
Psychologen, Psychotherapeuten: Freitag, 27.09.24: 2 Punkte; Samstag, 28.09.24 Vormittag: 5
Punkte; Samstag, 28.09.2024 Nachmittag: 2 Punkte Sonntag, 29.09.24 2 Punkte je
Workshop. Bei vollständiger Teilnahme: 15 Fortbildungspunkte.
VDBD: Freitag,
27.09.24: 2 Punkte; Samstag, 28.09.24: 7 Punkte; Sonntag, 29.09.24: 1 Punkte je
Workshop. Bei vollständiger Teilnahme: 12 Fortbildungspunkte
Für den Nachweis der Fortbildungspunkte ist
wichtig:
• Am
27.09.2024: Einwahl zwingend zwischen 18.00 – 18.30 mit Namen
• Am
28.09.2024: Einwahl
zwingend zwischen 09.00 – 09.30 und 14.00 -14.30 mit Namen
• Am
29.09.2024: Einwahl
entsprechend der Teilnahme an den Workshops in den ersten 30 Minuten jedes
Workshops mit Namen
Für den Erhalt eines Zertifikates bitte eine E-Mail an Frau Kalwach kalwach@fidam.de mit Angaben des Vor- und Zunamen, Beruf, Straße, PLZ und Wohnort senden.
Mein Name ist Caroline Pudmensky. Ich bin Mensch mit
Typ-1-Diabetes und engagiere mich in der Diabetes Community auf vielfältige
Weise (dedoc ° voice, Innodia Inpact, Patientenbeirat beim IVG des DDZ) . Ich
organisiere regelmäßige Treffen, auf denen sich Menschen mit Diabetes, vor
allem aber Nutzer der DIY Systeme austauschen können.
In meinem Vortrag wird es besonders um die „dunkle Seite des
Loops“ gehen. Ich habe beobachtet, dass einige Menschen trotz der Vorteile von
DIY-Systemen zu kommerziellen Systemen wechseln, weil sie einfacher zu bedienen
sind. Es ist wichtig, sowohl die Erfolge als auch die Herausforderungen dieser
Systeme zu erfassen. Die Erwartungen an diese Systeme sind oft viel zu hoch und
erzeugen so sehr viel Frustration und erhöhen den mentalen Druck auf die
Nutzer.
Als jemand, der seit fast sieben Jahren ein DIY hybrides
Closed-Loop-System (AAPS) nutzt, sehe ich sowohl die Segnungen als auch die
Herausforderungen dieser Technologie. Sie hat mir geholfen, meinen Diabetes
besser zu verstehen und meine Therapie zu optimieren. Aber ich sehe auch, dass
diese Systeme anspruchsvoll und fordernd sein können, mit allen Folgen.
Das Webinar ist mit 2 Fortbildungspunkten der Psychotherapeutenkammer bewertet. Für den Erhalt eines Zertifikates bitte im Chatverlauf den Vor- und Zunamen eintragen, zusätzlich nach dem Webinar eine E-Mail an kalwach@fidam.de und Name/Anschrift mitteilen.
Die
Entwicklungen in der Diabetestechnologie mit Insulinpumpen, kontinuierlichen
Glukosemessungen und zunehmend den Systemen zur automatisierten
Insulindosierung (AID) erleichtern einerseits das Diabetesmanagement,
andererseits ergeben sich neue Herausforderungen. Die Art und Weise wie die
Umstellung der Therapie sich auf psychisch belastete Menschen mit Diabetes
auswirkt, ist besonders von Interesse. Was gilt es zu berücksichtigen, wenn
Psyche und AID zusammenkommen?
Anhand von Fallvorstellungen soll beleuchtet
werden, wie sich das Erleben der Therapie mit einem AID-System verändert und
welche psychischen Effekte sich ergeben.
Die Teilnahme ist kostenfrei.
Referentin: Dr. Marion Hagemann-Goebel
Das Webinar ist mit 3 Fortbildungspunkten der Psychotherapeutenkammer bewertet.
Für den Erhalt eines Zertifikates im Chatverlauf den Vor- und Zunamen eintragen, zusätzlich nach dem Webinar eine E-Mail an kalwach@fidam.de und Namen und Adresse mitteilen.
Die
psychologische Therapie von Menschen mit Diabetes ist unterfinanziert und wird
meist nur als optionales „Add-on“ verstanden. Um die Situation zu verbessern,
hat die DDG das neue Zertifizierungsmodul „Diabetes und Psyche“
eingeführt.
Das
Modul richtet sich an ambulante und stationäre Diabeteseinrichtungen, die eine
besondere Expertise in der Behandlung von mit Diabetes assoziierten
psychischen Problemen oder diabetes-bezogenen Belastungen nachweisen
können. Das Angebot soll die Transparenz für Patient*innen und Zuweiser*innen
erhöhen und die Qualität der Diabetestherapie in allen Sektoren steigern.
Jeder
dritte Mensch mit Diabetes weist erhöhte diabetesbezogene Belastungen und jeder
achte eine komorbide Depression auf. Aber auch Angst- und Essstörungen
sowie Abhängigkeitserkrankungen und Motivationsprobleme sind bei
Typ-1- und Typ-2-Diabetes weit verbreitet. „Werden diese nicht frühzeitig
fachgerecht identifiziert und behandelt, kann es zu einer Chronifizierung und
schlimmstenfalls lange andauernder Arbeitsunfähigkeit führen.
Das hat neben dem persönlichen Leid auch hohe Kosten für das Gesundheitssystem
zur Folge“, so Professor Dr. Bernhard Kulzer. Er ist Mitglied des Ausschusses
Qualitätssicherung, Schulung und Weiterbildung (QSW) der DDG und Vorsitzender
der AG Diabetes und Psychologie der DDG. Frühzeitige Unterstützung,
Intervention und Beratung können Menschen mit Diabetes helfen.
Zertifikat macht
Expertise der Einrichtung für alle sichtbar
Um
die Versorgung zu verbessern, hat der Ausschuss QSW in Zusammenarbeit mit der
Arbeitsgemeinschaft Diabetes & Psychologie das neue
Zertifizierungsmodul „Diabetes & Psyche“ initiiert. „Das
Zertifikat soll sowohl Menschen mit Diabetes als auch Behandler*innen
transparent machen, welche Einrichtungen eine besondere Expertise in
der psychologischen Behandlungbei Diabetes aufweisen, sodass sie sich
gezielt an sie wenden können“, führt Prof. Kulzer aus.
Das
Zertifikat können ambulante sowie stationäre Behandlungseinrichtungen im Rahmen
der Anerkennungsverfahren „Diabetes Exzellenzzentrum DDG“ und „Diabeteszentrum
DDG“ optional erwerben. Voraussetzung für den Erwerb ist, dass in der
jeweiligen Einrichtung nachgewiesenermaßen ausreichend
Hintergrundwissen über die besonderen Herausforderungen und Probleme von
Menschen mit Diabetes vorliegen. Die Einrichtungen müssen dabei eine definierte
Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität bei der Therapie von Menschen mit
diabetesbezogenen psychischen Belastungen nachweisen. Zertifizierte
Einrichtungen müssen ihre Ergebnisqualität nach einem Zeitraum von
sechs Monaten offenlegen. Durch gezielte Hospitationen und Kooperationen
soll eine verstärkte Vernetzung der zertifizierten Einrichtungen erfolgen, was
die Qualität der Einrichtungen verbessern soll.
„Diese
Maßnahme ist ein wichtiger Schritt, die bisher noch suboptimale psychologische
Betreuung von Menschen mit Diabetes zu verbessern“, erklärt Professor Dr.
rer. nat. Dipl.-Psych. Karin Lange, ehemalige Leiterin der Forschungs- und
Lehreinheit Medizinische Psychologie an der MH Hannover. „Das Zusatzmodul soll
außerdem zeigen, dass psychologische Versorgungsangebote nicht nur ein
‚Nice to have’ bei psychiatrischen Diagnosen sind, sondern – wie in
Leitlinien und DMP gefordert – ein integraler Bestandteil der
Diabetesbehandlung in allen Sektoren sein sollten.
Quelle: Medical Tribune 18.12.2023, Diabetes Letter
10.01.2024
Resolution zur Abbildung von psychosozialen, psychotherapeutischen Leistungen im Krankenhausreformgesetz
„Diabetes und
Psychologie“ ist Gründungsmitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft Psychosoziale
Versorgung im Akutkrankenhaus (BAG-PVA), die sich dafür einsetzt, dass psychosoziale und psychotherapeutische
Tätigkeiten im Krankenhaus im Leistungskatalog adäquat abgebildet werden. In
einer aktuellen Resolution der BAG-PAV nimmt diese zu der geplanten Reform der
stationären Behandlung (Krankenhausreformgesetz) und das am 10. Juli 2023 vom
Bundesministerium für Gesundheit (BMG) veröffentlichte Eckpunktepapier zum Krankenhausreformgesetz
Stellung. „Diabetes und Psychologie“ unterstützt diese Stellungnahme und dankt
unserem Mitglied Klaus-Martin Rölver für sein jahrelanges Engagement als
Vertreter von „Diabetes und Psychologie“ in der BAG-PVA.
Hier können Sie die
Stellungnahme im Wortlaut lesen:
Resolution der
Bundesarbeitsgemeinschaft PsychosozialeVersorgung im Akutkrankenhaus (BAG-PVA)
Für die Abbildung
der psychosozialen, neuropsychologischen, psychotherapeutischen und
künstlerischen Therapien in den Vorhaltebudgets und Leistungsgruppen nach dem
Krankenhausreformgesetz
Wir setzen uns dafür ein, dass die notwendigen
Ökonomisierungsprozesse im
Gesundheitswesen nicht zu Lasten einer
notwendigen und effektiven psychosozialen Unterstützung für Patient*innen
erfolgen darf und sich die medizinische Versorgung an den individuellen
Patient*innenbedürfnissen zu orientieren hat.
Die immer komplexer werdende,
hochtechnisierte und -strukturierte medizinische Versorgung in unseren
Krankenhäusern ist für immer mehr und schwerst erkrankte Menschen ohne eine
umfassende psychosoziale Begleitung und Behandlung nicht mehr zeitgemäß.
Daher
fordern wir mit unserer Reaktion auf das am 10. Juli 2023 vom Bundesministerium
für Gesundheit (BMG) veröffentlichte Eckpunktepapier zum
Krankenhausreformgesetz die Abbildung und Integration der OPS-Codierungen der
psychosozialen, neuropsychologischen, psychotherapeutischen und künstlerischen
Therapien in den Leistungsgruppen sowie deren Vorhaltung in den aufgrund von
Schließungen oder Fusionen aufnehmenden Standorten im erforderlichen Umfang.
Für jedes Akutrankenhaus müssen seinen Leistungsbereichen entsprechend nicht
nur spezifisch qualifizierte Fachkräfte wie psychologische und ärztliche
Psychotherapeut*innen bzw. Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut*innen,
Künstlerische Therapeut*innen, Psycholog*innen, Pädagog*innen und
Sozialarbeiter*innen / Sozialpädog*innen zur Verfügung stehen. Sondern es
braucht besonders auch die Verankerung von Fachpsycholog*innen (z. B.
Neuropsycholog*innen, Palliative Care, Psychodiabetolog*:innen,
Psychoonkolog*innen, Intensiv- und Notfallpsycholog*:innen), die gemäß den
Anforderungen nationaler und internationaler Leitlinien eine frühzeitig
einsetzende Behandlung, Unterstützung und Beratung anbieten. Diese Stellen
müssen langfristig angelegt, fest integriert und sicher finanziert sein.
Schwere und chronische körperliche Erkrankungen sind regelhaft mit hohen
psychischen Belastungen verbunden. Werden diese nicht frühzeitig fachgerecht
identifiziert, können diese z. B. durch vermeidbare Folgeerkrankungen,
Chronifizierungen oder lange andauernde Arbeitsunfähigkeit zu hohen Folgekosten
für das Gesundheitssystem führen. Frühzeitige Unterstützung, Intervention und
Beratung fördert den Genesungsprozess und befähigt die betreffenden
Patient*innen und neue Bewältigungsstrategien zu entwickeln.
Zum 1. Juli 2023 hat der Ausschuss Qualität, Schulung und
Weiterbildung (QSW) der DDG die Zusatzmodule „Diabetes & Psyche“ und
„Diabetes & Schwangerschaft“ auf den Weg gebracht. Diese können im Rahmen
der Anerkennungsverfahren zum „Diabetes Exzellenzzentrum DDG“ und
„Diabeteszentrum DDG“ optional erworben werden. Dies ist ein wichtiger Schritt
hin zu einer besseren Sichtbarkeit von psychodiabetologischen Angeboten und
auch ein bedeutsamer Schritt hin zu einer besseren Versorgung. Die Kriterien zum
Erwerb des Zusatzmoduls und die entsprechenden Items zur Struktur-, Prozess-
und Ergebnisqualität finden Sie hier:
Von unseren Mitgliedern Rainer Paust, Renate Rita
Krämer-Paust, Uwe Schönrade und Bianca Thoma ist ganz aktuell das Buch
„Praxisbuch Psychodiabetologie. Psychosoziale Aspekte der Diabetes-Behandlung“
im Deutschen Ärzteverlag (2023, 267 Seiten + XVIII Vorspann, 28 Abbildungen und
38 Tabellen) als gedrucktes Buch und e-Book erschienen.
Die Autoren schreiben: „Für eine personenzentrierte Beratung hilft es Ihnen,
individuelle psychosoziale Faktoren und daraus resultierende
Behandlungsbarrieren zu erkennen, um daraus entsprechende therapierelevante
Ableitungen zu treffen. Neben theoretischen Bausteinen stehen in diesem Werk
praktische Anwendungsbeispiele mit Gesprächs- und Fragetechniken im Fokus.
Zahlreiche Fallbeispiele aus der Praxis verdeutlichen Ihnen, wie eine
personenzentrierte Beratung unter Alltagsbedingungen angewendet werden kann“.
Unser Fazit: Sehr empfehlenswert!
Hohe Auszeichnungen für Prof. Dr. Karin Lange (Hannover)
Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung der AG Diabetes und Psychologie des Vereins Diabetes und Psychologie wurde Frau Dr. Karin Lange als 1. Ehrenmitglied ausgezeichnet.
Frau Prof. Lange war Gründungsmitglied des Vereins und engagierte sich jahrzehntelang im Vorstand des Vereins und als Verantwortliche für die Weiterbildung zum Fachpsychologen Diabetes bzw. die spezielle Psychotherapie Diabetes. Auf der Tagung der DDG 2023 in Berlin wurde ihr zudem als erste Frau die DDG-Ehrennadel verliehen. Damit werden Mitglieder der Deutschen Diabetes Gesellschaft geehrt, die sich im besonderen Maße für die deutsche und internationale Diabetologie engagiert haben. In einer kurzen Rede würdigte Prof. Kulzer als Laudator bei der Verleihung des Preises das wissenschaftliche Wirken von Frau Prof. Lange und ihre Verdienste für die deutsche Diabetologie im Allgemeinen, aber besonders auch ihr Engagement für die Psychodiabetologie. Neben der Urkunde der DDG durfte er auch das Präsent des Vereins, ein Unikat übereichen. Vielen Dank Karin für dein herausragendes Engagement!
Dr. Andrea Benecke zur Präsidentin der Bundespsychotherapeutenkammer gewählt
Auf dem 42. Deutsche Psychotherapeutentag wurde mit Dr. Andrea Benecke erstmals in der 20-jährigen Geschichte der Kammer eine Frau als Präsidentin gewählt. Die Bundespsychotherapeutenkammer vertritt die Interessen der ca. 59.000 niedergelassenen und angestellten Psychologischen Psychotherapeutinnen und -therapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutinnen und -therapeuten in Deutschland. Frau Benecke ist seit langem engagiertes Mitglied im Verein Diabetes und Psychologie und hat unter anderem in Mainz die Spezialambulanz Psychodiabetologie aufgebaut. Wir gratulieren Frau Benecke ganz herzlich zu ihrer Wahl und freuen uns mit ihr. Du machst das sicher sehr gut, Andrea!
Nachruf auf Dr. Axel Hirsch
Im Alter von 79 Jahren ist Dr. Axel Hirsch (13.11.1942 – 21.11.2021), ein Pionier moderner Therapie- und Schulungskonzepte und Fürsprecher für die Rechte von Menschen mit Diabetes gestorben. Während seiner Zeit als Assistent am psychologischen Lehrstuhl in Hamburg ist Axel Hirsch an Typ-1-Diabetes erkrankt. Dies weckte in ihm die Neugier, mehr über psychologische Konzepte des Diabetes zu erfahren und auf diesem Gebiet zu forschen. Auf seine Initiative hin ist es maßgeblich zurückzuführen, dass sich 1985 erstmals eine kleine Gruppe von Psychologen traf, um sich über psychologische Konzepte des Diabetes auszutauschen, woraus 1986 der "Arbeitskreis Diabetes und Psychologie" entstand. 1990 wurde dieser dann in den gemeinnützigen Verein „Diabetes und Psychologie e.V.“ umgewandelt, seit 1992 auch als offizielle Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG). Axel Hirsch war die treibende Kraft hinter dieser Initiative und bis 1989 1. Vorsitzender. Auch auf europäischer Ebene suchte er den Austausch mit Kollegen und war ebenfalls 1998 Gründungs- und Vorstandsmitglied der Studiengruppe PSAD – (Psychosocial Aspects of Diabetes Study Group) der europäischen Diabetes-Gesellschaft (EASD). Als klinischer Psychologe am Krankenhaus Bethanien (Hamburg) war Axel Hirsch einer der ersten Psychologen, der kontinuierlich im Diabetes-Team arbeitete.
Mit Axel Hirsch ist vor allem der Begriff „Empowerment“ verbunden – dem Anliegen, dass Menschen mit Diabetes ihr Leben und auch ihre Diabetestherapie selbstständig nach eigenen Zielen, Werten und Überzeugungen gestalten. Gemeint ist damit, dass nicht Ärzte oder andere Experten über die Therapie entscheiden, sondern Menschen mit Diabetes diese selbst für sich bestimmen. Was mittlerweile Standard und auch in den aktuellen Leitlinien, dem Patientenrechtegesetz so zu finden ist, war zu der damaligen Zeit keine Selbstverständlichkeit. Um Patienten zu stärken, schrieb er eines der ersten Patientenbücher zum Typ-1-Diabetes, welches auch heute noch als Neuauflage verfügbar ist, sein Buch mit dem programmatischen Titel „Diabetes ist meine Sache“ ist ebenfalls noch beim Kirchheim-Verlag erhältlich. Als Autor schrieb er regemäßig über psychologische Themen des Diabetes, veröffentlichte zahlreiche Publikationen und war ein gefragter Redner auf Kongressen und in der Fort- und Weitebildung. Nach seiner Pensionierung zog er mit seiner Frau nach Spanien, von wo er aus viele Reisen machte und sich leidenschaftlich der Botanik widmete.
Ohne Zweifel kann Axel Hirsch als ein Visionär bezeichnet werden, der mit seiner fortschrittlichen und kritischen Denkweise viele Impulse in der Diabetologie gesetzt hat, die noch heute spür- und greifbarbar sind. Danke Axel, was du für Menschen mit Diabetes und unseren Verein „Diabetes und Psychologie“ geleistet hast, danke für viele prägende Erlebnisse mit dir.
Prof. Dr. Bernhard Kulzer (Bad Mergentheim)
Neues Konsenspapier der Amerikanische Diabetes Association (ADA) und
der Europäischen Diabetes-Gesellschaft (EASD) zum Typ-1-Diabetes
Psychosoziale Belastungen rücken stärker in den Mittelpunkt
Besonderes Augenmerk legt der aktuelle Report diesmal auf den Umgang mit psychosozialen Belastungen
im Zusammenhang mit Typ-1-Diabetes. So wird in dem Report berichtet,
dass ca. 20–40% aller Menschen mit Typ-1-Diabetes erhöhten
diabetesassoziierten emotionalen Stress aufweisen, der sich negativ auf
Krankheitsbewältigung und Selbstmanagement auswirkt. Zudem treten
Depressionen häufiger als in der allgemeinen Bevölkerung auf – ca. 15%
der Menschen mit Typ-1-Diabetes sind davon betroffen.
Auch die Bedeutung der strukturierten Diabetesschulungen
wird hervorgehoben, in denen Menschen mit Diabetes einerseits das
erforderliche grundlegende Wissen und therapierelevante Fertigkeiten
erwerben können, aber auch den Umgang mit psychosozialen Belastungen
erlernen.
Psychische Probleme sind neben Faktoren wie niedrigem
sozioökonomischem Status, hohen HbA1c-Werten, mangelnden Fähigkeiten zum
Selbstmanagement, somatischen Begleiterkrankungen, Infektionen,
Alkohol- und Drogenmissbrauch auch Risikofaktoren für das Auftreten von
Akutkomplikationen wie diabetische Ketoazidosen und Hypoglykämien.
Holt, R.I.G., DeVries, J.H., Hess-Fischl, A. et
al. The management of type 1 diabetes in adults. A consensus report by
the American Diabetes Association (ADA) and the European Association for
the Study of Diabetes (EASD). Diabetologia 64, 2609–2652 (2021). https://doi.org/10.1007/s00125-021-05568-3
Pressemitteilung
Depressionen, Angst, Essstörungen: DDG
und DAG warnen vor unzureichender psychischer Versorgung von Menschen
mit Diabetes und Übergewicht
Wie gut Menschen mit Diabetes oder Adipositas mit ihrer
Erkrankung leben können, hängt nicht zuletzt davon ab, wie zuverlässig
sie die notwendige Selbstbehandlung – vom Blutzuckermessen über Bewegung
bis hin zu einer angepassten Ernährung – meistern. Denn psychische
Erkrankungen wie Depressionen und Ess- oder Angststörungen behindern die
Selbstmanagementfähigkeiten immens. Dennoch fehlt es derzeit an
ausreichend ausgebildeten Psychotherapeutinnen und -therapeuten,
ambulanten Beratungsstellen und niederschwelliger Unterstützung. Wie die
psychosoziale Versorgung Betroffener verbessert werden kann, erläutern
Expertinnen und Experten der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) und
der Deutschen Adipositas-Gesellschaft (DAG) bei einer Pressekonferenz am
5. November 2021, die anlässlich der Diabetes Herbsttagung in Wiesbaden
sowie online stattfindet.
Nationale VersorgungsLeitlinie (NVL) Typ-2-Diabetes
Mitglieder des Vereins haben aktiv an der „Nationale VersorgungsLeitlinie (NVL) Typ-2-Diabetes“ mitgearbeitet. Die ersten beiden Kapitel (Medikamentöse Therapie des Glukosestoffwechsels und Partizipative Entscheidungsfindung) sind hier veröffentlicht. In dem ersten Kapitel „Partizipative Entscheidungsfindung“ wird auf die Notwendigkeit des Einbezugs des Patienten in alle Entscheidungsprozesse und die Anwendung eines biopsychosozialen Krankheitsmodells verwiesen.
Spezielle Psychotherapie Diabetes jetzt
auch in Baden-Württemberg
Am
20.10.2018 hat die Vertreterversammlung der Psychotherapeutenkammer
Baden-Württemberg, mehrheitlich beschlossen, die Weiterbildungsordnung um die
„Spezielle Psychotherapie Diabetes“ zu ergänzen.
Damit ist die
Psychotherapeutenkammer Baden-Württemberg nach Rheinland-Pfalz und Bayern die
3. Kammer, die die Empfehlungen der Bundespsychotherapeutenkammer nach einer
speziellen Weiterbildung auf Länderebene umsetzt.
„Common Toolbox“
Eine Auswahl von diabetesrelevanten psychometrischen Fragebögen für die Forschung und Praxis.
Zur Wissenschaftlichen Tagung der Arbeitsgruppe "Mental Aspects of Diabetes" des Kompetenznetzes Diabetes am 25. September 2015.
Thema: "Psychische Aspekte des Diabetes: Harmonisierung psychometrischer Messinstrumente
„Diabetes und Psychologie e.V.“ ist seit Jahren Mitglied der „Bundesarbeitsgemeinschaft psychosoziale Versorgung im Akutkrankenhaus“, die sich für eine angemessene Honorierung psychologischer/psychotherapeutischer Leistungen im Akutkrankenhaus einsetzt. Als eine Maßnahme wird seitens der BAG-PVA die Verbesserung der Kodierung psychosozialer Interventionen im OPS (Operationen- und Prozeduren-Schlüssel) angestrebt.
Anbei finden Sie hier den aktualisierten Kodierleitfaden 2015, der dazu beitragen soll, dass psychosoziale Interventionen im Bereich Diabetes und anderen Erkrankungen möglichst umfassend und richtig kodiert werden.
Erweiterung des Curriculums Fachpsychologe vom Vorstand der DDG (Vorstandssitzung vom 20.11.2014) genehmigt
Im Rahmen der Ausbildung zum Fachpsychologen/in Diabetes DDG
und zum Psychodiabetologen/in wird ab 2105 ein zusätzliches Seminar
„Verhaltensmedizinische Grundlagen des Diabetes bei Kinder und Jugendlichen“ angeboten. Das neu entwickelte
Seminarangebot richtet sich an Psychologen/innen, Kinder- und
Jugendpsychotherapeuten sowie andere in der Beratung Kindern mit Diabetes tätige
Teammitglieder. Die Teilnehmer/innen erhalten zunächst komprimierte
Informationen über den aktuellen Stand der pädiatrischen Diabetologie und über
die psychosoziale Situation betroffener Familie. Daran anschließend erarbeiten
sie Beratungsangebote und Interventionen, die sie als Mitglieder eines
multiprofessionellen pädiatrischen Diabetesteams in die Lage versetzen, diese
in der Patienten-schulung, psychosozialen Beratung und ggf. auch
psychotherapeutisch einzusetzen.
Im Seminar werden:
die Grundlagen einer modernen Diabetestherapie
mit einer Insulinpumpe und CGM bei Kindern und Jugendlichen theoretisch und
praktisch vermittelt;
altersgemäße Therapieziele entsprechend der
aktuellen evidenzbasierten Leitlinien erarbeitet;
aktuelle entwicklungspsychologische Grundlagen
bezogen auf den Diabetes reflektiert:
diabetesspezifische psychosoziale Belastungen
und Ängste von Eltern und Kindern in verschiedenen Lebens- und Diabetesphasen
am Beispiel von Kasuistiken dargestellt und Hilfsangebote erarbeitet;
die gesetzlichen Grundlagen für psychosoziale
Hilfen dargestellt;
Konzepte für psychosoziale Beratungen im Kontext
der Diabetesschulungen stationär und ambulant sowie während der ambulanten
Langzeitbetreuung dargestellt und einzelne Sequenzen praktisch trainiert;
die Prävalenz und Ausprägung von psychischen
Störungen bei Kindern und Jugendlichen mit Diabetes sowie ihren Eltern
vorgestellt;
diabetesspezifische psychotherapeutische
Konzepte, z. B. bei Hypoglykämieangst, Non-Adhärenz oder Depression /
Resignation bei Jugendlichen, Essstörungen mit Insulinpurging, dargestellt und
praktisch erarbeitet.
kinder- und jugendspezifische psychologische
Messinstrumente und Fragebogen vorgestellt;
Möglichkeiten der Kooperation und Delegation
(Kinder- und Jugendpsychiatrie, Rehabilitation, Jugendamt) aufgezeigt.
Für Kolleginnen und Kollegen, die ausschließlich in der
Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Diabetes tätig sind, ersetzt dieses
Seminar das Seminar „Verhaltensmedizinische Grundlagen des Diabetes 2“, in dem
der Typ-2-Diabetes im Erwachsenenalter bearbeitet wird.
Lesen Sie hier den vollständigen Text (Hintergrund, Literatur)
Um die Behandlung von Diabetespatienten zu verbessern, hat die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) unter Federführung von Dr. Bernhard Kulzer vom Diabetes Zentrum Mergentheim in Berlin im Haus der Bundespressekonferenz die weltweit erste Leitlinie zum Thema „Psychosoziales und Diabetes“ vorgestellt.
Auf großes Medienecho stieß die Vorstellung der Leitlinie, an der sieben führende Experten aus der Diabetologie, Psychosomatik, Psychologie und Psychiatrie fachübergreifend zusammengearbeitet haben.